Yoga online zu praktizieren ist wie eine Fremdsprache zu lernen, sagt eine Berliner Yoga-Meisterin

Yogameisterin Patricia Thielemann ist die Inhaberin “Spirit Yoga” Studios in Berlin, einer renommierten Adresse in der Yogaszene. Erstes Lockdown war nicht einfach, aber jetzt geht gar nichts mehr. Total-Lockdown brachte Mitarbeiter wieder komplett in Kurzarbeit, Kurse finden wieder nur noch online statt, 35 pro Woche insgesamt.

Trotz dem Geld aus dem Hilfsfond überlebt ihr Business nur durch ihre Rücklagen. Verglichen zum Vorjahreszeitraum hat sie vom November 2020 bis Januar 2021 mehr als 70 Prozent ihres Umsatzes eingebüßt. Die Unternehmerin hatte 2020 “so viel gearbeitet wie noch nie”. Aber sie machte auch eine besondere Erfahrung: “Jetzt weiß ich noch mehr als sonst, warum ich meinen Beruf so mag.”  Meine Erinnerungen gehen auf Ihre Yoga-Retreats im Schlosshotel Elmau zurück. Magische Frau mit der Bewegungsgeschmeidigkeit einer Gazelle und mit befehlender Stimme einer Kommandantin. Patricia ist unübersehbar und unüberhörbar.

Patricia, wie würden Sie sich und Ihre Spirit Yoga beschreiben.

Mit Spirit Yoga möchte ich den Menschen, die in meine Studios kommen, beseelte Räume bieten, in denen sie Ballast abwerfen, ihre Batterien aufladen und vor allem wieder bei sich selbst ankommen. Aufrecht, stark und klar im Leben – das ist meine Devise.

Das Jahr 2020 hatte viele Pläne verändert. Was bedeutete das für Sie?

2020 war für uns alle ein herausforderndes Jahr. Ich habe es als Aufruf verstanden mich noch mehr auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Meine Arbeit hat dadurch nochmal an Schärfe und Klarheit gewonnen und meine Familie freut sich, dass ich nicht mehr auf 1000 Hochzeiten tanze, sondern präsent bin.

Worauf seid ihr stolz, was ist eventuell nicht gelungen?

Ich bin stolz auf mein über viele Jahre gewachsenes, starkes Team und auch, dass es mir mit Spirit Yoga gelungen ist, einen Yoga Stil zu etablieren, der einen großen Kreis von klugen, anpackenden Menschen anspricht.

Seitdem Lockdown mußte ich lernen auch Online klar und überzeugend zu unterrichten. Das ist neu für mich. Zu Anfang habe ich manchmal auf den falschen Knopf gedrückt und dann waren plötzlich alle 100 Teilnehmenden auf einmal verschwunden. Das hat mich trotz 30 Jahren Yoga fix und fertig gemacht. Beim Online Yoga befindet sich jeder an einem anderen Ort. Damit das Erlebnis trotzdem genügend Impakt hat, will die Herangehensweise ein wenig verändert werden. Das ist wie eine neue Sprache lernen.  

In der Yogacommunity baut sehr oft jeder seinen eigenen Kult. Hatte sich dieser in der letzen Zeit geändert? Haben die Yogakommunen enger zusammengearbeitet?

Ich habe so viel zu tun, dass ich mich nicht mit dem Kult anderer beschäftigen will und kann. Unabhängig davon gibt es aber eine Reihe wunderbare Lehrer und Studio Betreiber mit denen ich gut und gerne zusammen arbeite. In der Corona Krise sind wir ein Stück näher zusammen gerückt und haben uns gegenseitig unterstützt.

Ihre Pläne 2021?

2021 wird für mich ein Spagat Akt: Ich möchte mich auch weiterhin auf das Wesentliche konzentrieren, aber mein Spirit Yoga endlich auch über die deutsche Grenze hinaustragen. Die Zeit ist reif dafür!

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